Schimmel vermeiden

richtig lueften hilft schimmel vermeiden

Um Schimmel aktiv zu vermeiden, sind vor allem zwei Dinge wichtig: korrektes Heizen und korrektes Lüften. Kombinieren Sie beides, beugen Sie der Entstehung von Schimmel vor. Beachten Sie zusätzlich noch unsere Tipps zum Raumklima und zu Möbeln an Außenwänden, dann haben Sie alles richtig gemacht.

Richtig heizen, um Schimmel zu vermeiden

Beim Heizen ist darauf zu achten, dass sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt. Deshalb muss jeder Raum separat beheizt werden. Die Türen zu kalten Bereichen, z. B. zum Abstellraum und zu selten genutzten Räumen, sollten geschlossen bleiben. Wenn diese Räume erwärmt werden sollen, so nutzen Sie dafür direkt die dortigen Heizkörper. Die Methode, durch geöffnete Türen „die Luft überschlagen zu lassen“, fördert die Schimmelbildung.

Optimale Temperatur

  • Wohnräume: ca. 20 Grad
  • Schlafräume: ca. 18 Grad

Richtig lüften, um Schimmel zu vermeiden

Zur Schimmel-Vermeidung muss die Raumluft mehrmals täglich komplett ausgetauscht werden. Lüften Sie dazu mindestens 3 mal, besser 5 mal pro Tag bei ganz geöffneten Fenstern. So wird die warme und feuchte Raumluft schnell gegen kühlere und trockenere Außenluft ausgetauscht, ohne die Wände auszukühlen.

Wie lange lüften?

  • im Winter: 5 Minuten bei ganz geöffneten Fenstern
  • Übergangszeit: 10-15 Minuten bei ganz geöffneten Fenstern

Dauerlüften begünstigt Schimmel

Vermeiden Sie gekippte Fenster in der kalten Jahreshälfte. Die Luft kann durch die kleinere Öffnung nicht wirkungsvoll getauscht werden, und die fensternahen Bauteile kühlen stärker aus. Die Folge: Schimmelpilzwachstum!

Feuchträume Bad und Küche richtig lüften

Die entstehende Feuchtigkeit sollte immer sofort entfernt werden, indem die Raumluft komplett durch Außenluft ersetzt wird. Öffnen Sie die Fenster, schalten Sie Abluftventilatoren ein UND wischen Sie ggf. Wasser von Fliesen und Flächen sofort ab.

Tipp: Raumklima kontrollieren mit Thermohygrometer

Besonders einfach wird die Kontrolle des Raumklimas mithilfe von (digitalen) Thermohygrometern. Die Geräte sind preiswert, klein und unauffällig und dabei sehr nützlich.

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Obergrenze für Luftfeuchtigkeit bestimmen

Bei 20 Grad Raumtemperatur halten Sie am besten folgende Obergrenzen für die Raum-Feuchtigkeit ein. Steigt die Feuchtigkeit über den Grenzwert, lüften Sie kurz und vollständig durch ganz geöffnete Fenster und Türen.

AltbauNeubau
Winter (-10 Grad Außentemp.)35%55%
Übergangszeit (0 Grad Außentemp.)50%60%

Möbel weg von Außenwänden

Warum fördert es die Schimmelbildung, wenn große Möbel wie Schrankwände, Sofas oder Betten an der Außenwand des Raumes stehen?

Wenn Ihr Gebäude eine sehr gute Außendämmung aufweist, sind Sie möglicherweise kaum von diesem Problem betroffen. In älteren Gebäuden mit weniger starker Dämmung jedoch sind die Außenwände spürbar kühler als Innenwände und deshalb anfälliger für Schimmel, besonders wenn Feuchtigkeit hinzukommt.

Um die Außenwand zusammen mit dem Raum zu erwärmen, muss die Wärme möglichst ungehindert an die Wandoberfläche gelangen können. Das geht auf drei Wegen:

  1. durch Konvektion, also durch die Bewegung der Luft im Raum: Ist die Wand frei, gelangt warme Luft ungehindert an die Wand und erwärmt diese. Ist die Wand durch Möbel verstellt oder durch Vorhänge abgeschirmt, entstehen hinter dem Schrank kühle Nischen, und der Luftaustausch sowohl beim Heizen als auch beim Lüften ist gestört.
  2. durch Wärmestrahlung, die zum Beispiel von einem Ofen oder anderen warmen Körpern und Gegenständen ausgeht. Ist die Wand frei, wird auftreffende Wärmestrahlung absorbiert, und die Wand erwärmt sich. Ist die Wand durch Möbel verstellt oder durch Vorhänge abgeschirmt, wird die Wärmestrahlung von den Möbeln aufgenommen, während die Wand kühl bleibt. Auch hier entstehen kühle Bereiche, in denen nicht genügend Luftaustausch möglich ist.
  3. durch Kontakt mit Wärmequellen, also zum Beispiel durch eingeputzte Heizregister einer Lüftungsanlage oder durch eine Wandheizung. Bei dieser Art der Erwärmung wird die Wärme in der Wand produziert. Es entstehen keine kühlen Bereiche.

Was tun, wenn Möbel an der Außenwand stehen müssen?

Ist es aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich, die Außenwände frei zu lassen, zum Beispiel weil der Platz fehlt, dann gibt es dennoch Möglichkeiten, das Risiko der Schimmelpilz-Entstehung zumindest zu verringern:

  • Rücken Sie Möbel mindestens 5, besser 10 cm von der Wand weg und achten Sie darauf, dass die Luft frei um das Möbelstück herum zirkulieren kann.
  • Achten Sie auf Möbel mit möglichst großer Bodenfreiheit, also mit hohen Füßen. So kann sich die Luft auch unter dem Möbelstück frei bewegen.
  • Bauen Sie möglichst mehrere große Lüftungsöffnungen in Einbaumöbeln ein, zum Beispiel mit Hilfe von Blenden oder Sockeln oben, unten, vorne und hinten.
  • Beheizen Sie die Wand mithilfe einer Wandheizung.
  • Entfernen Sie Staub und Spinnweben unter, neben und hinter den Möbeln regelmäßig und gründlich, da diese die Schimmelentwicklung zusätzlich fördern.

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